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Crystal Engineering mikroporöser Organylammoniumhalogenidometallate

Der Begriff  “crystal engineering” steht in der Strukturchemie für das Konzept, molekulare Bauelemente unterschiedlicher Form und Funktionalität nach einer Art “Baukastenprinzip” so zu kombinieren, dass Festkörperverbände mit ganz bestimmten Strukturen und Eigenschaften resultieren. In der Arbeitsgruppe werden aus voluminösen, komplexen Anionen, die orthogonale Bindungsrichtungen aufweisen (z.B. [FeCl6]3-) und kettenförmigen Polykationen Gerüststrukturen aufgebaut, wobei die Bausteine über mittelstarke Wasserstoffbrückenbindungen verknüpft sind. Die Gerüste besitzen oft passgerechte Hohlräume für den Einschluss von Ionen und Moleküle mit ungewöhnlicher Topologie, gelegentlich gelingt sogar die Stabilisierung von Molekülen und Ionen, die in freier Form nicht zugänglich sind. Aus technischer Sicht ist vor allem die gezielte Herstellung von Materialien mit wohldefinierten Strukturen und Materialeigenschaften von Bedeutung. So werden z. B. durch Kombination bestimmter Bausteine extrem schwerlösliche Alkylammoniumhexachlororhodate zugänglich, die als Fällungsstufen der Rhodium-raffination eine wichtige Rolle im Zuge des Edelmetall- und insbesondere des Autoabgas-Katalysator-Recyclings spielen. Das Studium der Strukturen und der Organisationsmerkmale der Fällungsstufen liefert Erkentnisse, die von uns im Rahmen der Entwicklung neuartiger polykationischer Fällungsreagenzien und anderer funktionaler Materialien genutzt werden.

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